In modernen Umspannwerken erfordert die präzise Auslegung von Stromversorgungssystemen ein klares Verständnis der momentanen (transienten) Belastungen und ihrer Auswirkungen auf die Gerätedimensionierung, insbesondere bei Batterieladegeräten in Gleichstromsystemen. Dieser Artikel erläutert das Konzept transienter Belastungen, ihre Auswirkungen und die korrekte Berechnung der Ladekapazität unter solchen Bedingungen.
1. Was ist eine momentane (transiente) Last?
Eine vorübergehende Last bezeichnet einen kurzzeitigen, hohen Leistungsbedarf, der typischerweise einige Millisekunden bis mehrere Sekunden dauert. Diese Lasten sind gekennzeichnet durch:
(1)Stromstärke oder Leistung mit hoher Amplitude
(2)Kurze Dauer
(3)Unvorhersehbarer Zeitpunkt
Häufige Beispiele:
Einschaltströme beim Motoranlauf oder bei der Transformatorerregung (bis zu 5–10× Nennstrom)
Schaltstöße von Schweißgeräten oder Hochfrequenz-Induktionsanlagen
Fehlerereignisse wie Blitzeinschläge oder Kurzschlüsse, die kurze, aber intensive Lastspitzen verursachen
2. Warum sind vorübergehende Lasten wichtig?
(a) Auswirkungen auf elektrische Geräte
Elektrische Komponenten wie Leistungsschalter, Transformatoren und Kabel müssen für folgende Belastungen ausgelegt sein:
Spitzenstromfestigkeit
Thermische Belastung bei Überspannungen:
Andernfalls kann es zu einem Zusammenbruch der Isolierung, einer Überhitzung oder einem Geräteausfall kommen.
(b) Herausforderungen für Schutzeinrichtungen
Schutzrelais können vorübergehende Belastungen als Fehlerzustände fehlinterpretieren. Es ist wichtig:
Legen Sie geeignete Schutzschwellen fest
Unterscheiden Sie zwischen normalen Transienten und tatsächlichen Fehlern
3. Berechnung der Ladekapazität (Gleichstromsysteme in Umspannwerken)
Szenario:
Ein Ladegerät versorgt ein Gleichstromsystem mit Strom, das Batterien, Steuerungsschutz und Notlasten versorgt. Die richtige Dimensionierung muss folgende Punkte berücksichtigen:
Batterieladebedarf
Stationäre Gleichstromlasten
Mögliche vorübergehende (momentane) Belastungen
4. Schrittweise Berechnung
(a) Ladestrom bestimmen
Bei Lithium- oder Blei-Säure-Batterien beträgt die Konstantstromladung normalerweise 0,1–0,2 C, wobei C die Nennkapazität (Ah) ist.
Beispiel:
Batteriekapazität = 200 Ah
Ladestrom = 0,1C = 20A
(b) Ladeleistung berechnen
Ladespannung = 2,35 V/Zelle × 110 Zellen = 258,5 V
Ladeleistung = 20 A × 258,5 V = 5,17 kW
(c) Weitere Lasten hinzufügen
Dauerlast: zB Steuer-/Schutzgeräte ≈ 1kW
Transiente Belastung: zB Schließen des Leistungsschalters ≈ 3kW (kurze Dauer)
(d) Berücksichtigung von Effizienz und Sicherheitsmarge
Ladegerät-Effizienz (η): typisch 85 %
Margenfaktor: normalerweise 20–30 %
5. Endgültige Formel
P Ladegerät =P Laden +P regelmäßige Belastung +P transiente Belastung / η × (1 + Rand)
6. Beispielberechnungen
Fall A: Laden und vorübergehende Belastung überschneiden sich nicht
Ladeleistung = 5,2 kW
Regelmäßige Last = 1 kW
Transiente Belastung = ausgeschlossen
P = (5,2 + 1) × 1,2/0,85 ≈ 8,75 kW ⇒ 10-kW-Ladegerät auswählen
Fall B: Laden und vorübergehende Belastung erfolgen gleichzeitig (Worst-Case-Szenario)
Kurzzeitbelastung = 3kW inklusive
P = (5,2 + 1 + 3) × 1,2 / 0,85 ≈ 13,06 kW ⇒ 15-kW-Ladegerät auswählen
Abschluss
Die Auslegung auf transiente Lastbedingungen ist für die Zuverlässigkeit von Umspannwerken unerlässlich. Eine Unterschätzung der Spitzenlast kann zu Geräteausfällen und Systemausfällen führen. Berücksichtigen Sie bei der Berechnung der Ladekapazität stets:
Anforderungen zum Laden der Batterie
Überlappung stationärer und transienter Lasten
Effizienz und Sicherheitsmargen
Mit diesen Überlegungen können Sie sicherstellen, dass Ihre Gleichstromsysteme sicher, effizient und zuverlässig arbeiten – auch bei kurzzeitigen Spannungsspitzen.
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